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DCS - Winterernte
[Jännerrost] (3''-CDR
im Scheckformat, Apocalyptic
Radio, Grau)
Daniel C
Simon ist den
Lesern dieser Seite vor allem durch sein Projekt Flutwacht und das Label
Apocalyptic Radio bekannt. Nun lässt sich ohne allzu viel Übertreibung
behaupten, dass der Mann ein echtes Arbeitstier ist, die Anzahl seiner
Veröffentlichungen als Musiker ist kaum zu übersehen. Deshalb
darf auch die Frage erlaubt sein, welches weiterführende Konzept
hinter DCS steckt, zumal Simon auch noch ein Unterlabel namens "Grau"
gegründet hat. So richtig überzeugt bin ich von dieser Veröffentlichung
nicht.
Zuallererst muss man sich meine Enttäuschung beim Öffnen der
CD-Hülle vorstellen, als dort statt einer normalen CD eine Scheckkarte
lag - schon unter ökologischen Gesichtspunkten ist das nicht sonderlich
sinnvoll. Statt eines vollständigen Albums bekommt der geneigte Hörer
also "nur" ein einziges etwas über fünf Minuten langes
Stück geboten. Fast ist man geneigt, "Mogelpackung" dazu
zu sagen.
Wollen wir aber nicht über Gebühr streng sein und konzentrieren
uns auf das, wofür es Tonträger eigentlich gibt: zur Wiedergabe
von Musik. Und das, was da aus den Boxen dringt, kann sich durchaus hören
lassen. Ein improvisiertes Stück mit schleppendem Schlagzeug - das
Digitech AP70-Drumpattern steht der Leistung eines lebendigen Schlagzeugern
in nichts nach. Dazu gibt es eine Art hochgetunte Brummschleife aus dem
Kaossilator und eine dezente melancholische Synthiemelodie. Von dem auf
dem Cover vermerkten Stimmeinsatz ist nicht viel zu merken, vielleicht
wurde dessen Ergebnis aber so weit verfremdet, dass er die eigentliche
Basis der Synthiemelodie ist.
Alles in allem ein sehr nettes, für Flutwacht-Verhältnisse eher
ruhiges Stück, worin die Erschaffung eines eigenen Projektes DCS
erklärt werden kann. Insgesamt ist die Idee auf jeden Fall ausbaufähig.
Sehr hübsch finde ich das "natürliche" Artwork, eine
eher natur- als maschinenästhetische Romantik.
Titel:
1. DCS - Jännerrost
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