Regions of Limen +++ Epidaemia Vanitas


Aghiatrias - Regions Of Limen (CD, Epidemie Records, lim. ed. 500)

AGHIATRIAS sind zurück mit einem neuen, beeindruckenden Werk. Glänzte schon der Vorgänger "Epidæmia Vanitatis" wie ein schwarzer Edelstein in der Dunkelheit, so setzt das aktuelle Werk der Tschechen noch einen drauf. Wie immer kommen die Prager symphonisch-dicht daher, verweben neoklassische Kompositionen mit ambienten Strukturen und kombinieren das Ganze mit harschen, industriellen Geräuschkulissen.
Das wundervolle Artwork mit den kathedralenartigen Säulengängen lässt ahnen, wohin "Regions Of Limen" den Hörer entführt. Synthetische Klangflächen wie Peitschehiebe, bombastische Arrangements, verwehende Stimmen, kratzende Geräusche, eine zermürbende Langsamkeit und Schwere - all das atmet den Hauch der "Dark Ages", des Mittelalters. AGHIATRIAS geht einen Schritt zurück in den gigantischen Mahlströmen der Zeit, hin in eine von Mystik und Angst geprägte Welt. Unter Kopfhörern und/oder sehr laut genossen, sind diese Spiritualität und Angst auch für einen Menschen des 21. Jahrhunderts deutlich spürbar. Hinter "Regions of Limen" steht die Idee abstrakter Aktivitäten im Gehirn, die Konfrontation von realer und surrealer, unterbewusster Welt, die klanglich im Kampf zwischen synthetischen Ambient- und Industrial-Sounds zum Ausdruck kommt.
Absolut typisch für das Prager Duo, bestehend aus Komponist Vladimir Hirsch und Sampling-Experten Tam Saivon ist die Intensität ihres Schaffens. Fast schon unheimlich ist die Kraft, mit denen ihre Klangschöpfungen den Hörer paralysieren und ihn zu einem willigen Spielball des Geschehens machen. Vergleiche zu Cold Meat-Acts wie Raison D'Etre oder In Slaughter Natives liegen nahe, greifen aber nicht wirklich. Der Unterschied zwischen den Genannten und AGHIATRIAS, die wie ein unheilvoller Hybrid aus Dark Ambient und Industrial ihre Bahn ziehen, liegt in der Intensität der Schwärze.

Titel:
1. Axis Iluminationis 2. Dura Mater 3. Submerged Esplana 4. Ad Pontem Lamentorum 5. Taciturn Stratum 6. Erratic Zone: Qudrantus Migrans 7. Decapitatio 8. Regio Inferni 9. Chiasmata


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Aghiatrias - Epidæmia Vanitatis (CD, Integrated Music Records)

Kaum zu glauben, welch dichte Musik sich mit Synthesizern schaffen lässt. Wer die elektronischen Instrumente nur von den unzähligen unseligen Synthie Pop-Bands kennt, wird hier sein tiefschwarzes Wunder erleben. Orchestrale Klänge von einer bombastischen Schwere, futuristische Geräuschorgien, gigantische industrielle Klangwelten: Die Musik von Aghiatrias ist geradezu übermenschlich groß, lässt den Hörer willenlos und verängstigt zurück. Bilder von surrealen, leichengrauen Fabriklandschaften, zeitlupenhaften Aufmärschen endloser, waffenstarrender Heere, Hexenverbrennungen und Pestepidemien werden evoziert. Vladimir Hirsch und Tom Saivon aka Aghiatrias aus Prag schaffen gewaltige, gewalttätige Musik, gotische Horrorsoundtracks, die sich langsam aber unaufhaltsam entwickeln, den Hörer gefangen nehmen und ihn hinabreißen in eine Welt des Schreckens. "Epidæmia Vanitatis" verbreitet nicht die geringste positive Schwingung, walzt sich stattdessen wie ein tonnenschwerer Panzer durch die Gehörgänge, kennt keine Gnade. Kann SKROL, Hirschs anderes Projekt, durch Stimme und weibliche Energie von Sängerin Martina Sanollova noch Kraft vermitteln, so saugt Aghiatrias jede Spur von Energie in sich auf und verwandelt sie in pure böse Kraft. Zurück bleibt nichts als Depression oder Hass. Referenzen zu Cold Meat-Acts wie Raison D'Etre greifen nur auf musikalischer Ebene, inhaltlich ist es in Schweden noch nie so finster gewesen. Der erste Release auf Integrated Music Records, dem Label des Prager Ars Morta Universums verspricht eine hoffnungslos großartige Zukunft. "Epidæmia Vanitatis" ist wahrhaft mystische Neoklassik, von der sich die "evil" Nordlichter eine dicke Scheibe abschneiden können.

Titel:
1. Semen 2. Epidæmia 3. Invocatio 4. Terror


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