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COH
- Love Uncut (CDEP Eskaton)
Geil ... Mehr
... Mehr ... Mehr ... Ich kann nicht mehr! 20 Minuten wirst Du doch durchhalten?
... "Ten inches is a monsterous size" ... Aufhören! ... Nein bitte nicht,
weitermachen ...
Es gibt sie also doch noch, die Platten, die Suchtpotenzial besitzen.
LOVE UNCUT beginnt mit einer ambienten Klangcollage deren Intensität sich
langsam steigert. Klaviersprengsel, Alltagsgeräusche, ein beiläufiger
Sprechgesang saugen sich in das Hirn des Hörers. Mit solcherart Musik
vertraute Zeitgenossen werden hier schon zum Booklet greifen, um ihren
Verdacht bestätigt zu sehen. Spätestens bei Titel zwei wissen auch Amateurforscher
im weiten Feld der progressiven elektronischen Tanzmusik, wer hier seine
Finger im Spiel hat: John Balance und Peter Christopherson aka COIL. (Kennern
hätte auch ein Blick auf den Labelnamen genügt.) Auch wenn beide Herren
ebenso wie Mr. Thrower auf der Platte zu hören sind, handelt es sich doch
nicht um eines der zahllosen Nebenprojekte der Knäule. Hinter COH steht
Ivan Palov, der wie der Name nahelegt, russischer Abstammung ist. Somit
heißt COH auch nicht COH vielmehr SON, wenn man die kyrillischen Buchstaben
in lateinische umschreibt.
Genug des Name-Dropping, zurück zur Musik. COH erschlagen den Hörer geradezu
mit glasklaren Breitwand-Noises, die sofort ins Unterbewusstsein eindringen.
Ein innerer Zwang die Musik immer lauter und lauter zu drehen, bemächtigt
sich des unglückseligen Opfers. Der Kopf droht zu zerspringen, der Blutdruck
rast, kalte und heiße Schauer schießen über den Rücken. Beschwörende Stimmen
geben dem Wahnsinn Form. Das ist Sex für den Kopf. Nicht umsonst gibt
es hier ein Hardcore Dancefloor-Cover des 80er Jahre Porno-Hits "Fetish"
von Vicious Pink. Wenn also die Rede von Sex ist, dann nicht von der Blümchenvariante,
sondern von der rauhen, schmutzigen. Ist er zu stark, bist Du zu schwach.
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