Sixteen Horsepower – Yours Truly (2CD, Glitterhouse Records)

Der Name David Eugene Edwards ist Musikfans hierzulande seit eingier Zeit ein Begriff. Seit Anfang der 1990er Jahre ist der amerikanische Musiker aktiv, anfangs mit seiner Band Sixteen Horsepower, später auch mit dem Projekt Woven Hand. Wer die Stimme Edwards einmal gehört hat, der erkennt ihn sofort wieder. Mit einer gehörigen Portion Pathos versehen, ein klein wenig weinerlich (der Grund dafür, dass ihn nicht jeder mag), mehr erzählend als singend gibt der Amerikaner den Prediger der Popmusik – was auch seine Texte voll biblischer Metaphern bezeugen.

Mit „Yours, truely“ liegt seit 2011 eine Art Werkschau aus den Jahren 1992 bis 2003, ein „Best Of“ der ersten Band Edward's, Sixteen Horsepower, vor, die auf CD 1 „People's Choice“, also die Favoriten der Fans und auf CD 2 „Rarities“ enthält. Musikalisch bewegt sich die Truppe in deren Besetzung Edwards und sein langjähriger Begleiter Jean-Yves Tola die einzigen Konstanten blieben, im weiten Feld des „Americana“. Mit anderen Worten: Sie verarbeiten in ihrer Musik all die Stile, die zur „uramerikanischen“ Musik zählen, Country, Blue Grass, Folk, ein bisschen Blues. Die Stücke sind fast durchgängig schwelgerisch-melancholisch, oft mit großer Geste vorgetragen und dabei doch zu Herzen gehend. Akustik- und E-Gitarre, Schlagzeug und ein klarer Bass bilden das Fundament des Sounds, oftmals angereichert mit Streichern, Akkordeon, weiteren Instrumenten und auch Alltagsgeräuschen. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann vielleicht, dass sich die Stücke, die innerhalb eines Zeitraums von etwa zehn Jahren entstanden, hinsichtlich Stimmung und Klangbild etwas zu ähnlich sind. Ausnahmen bilden die „Rarities“ mit dem irisch beeinflussten „Worry“, das an französische Chansons erinnernde „The Partisan“ und „Fire Spirit“, dass auch vom Gun Club hätte stammen können. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, auch Nick Cave klingt nicht bei jedem Lied anders. Die schön gestaltete Doppel-CD, deren Booklet die Texte aller hier versammelten Stücke enthält, ist der ideale Einstieg für alle, die Sixteen Horsepower und David Eugene Edwards kennenlernen wollen.

 

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