Scattered Order – (The Order Of Thinks On) Planet Scrape (CDR, Rather Be Vinyl)


Scattered Order sind eine australische Post Punk Band, die schon bereits seit den frühen 1980ern aktiv ist. Seitdem wurden immer Platten veröffentlicht, die längste Pause gab es wohl zwischen 1999 und 2009. Von der Urbesetzung ist über die Jahre hinweg nur Mitch Jones geblieben, den die Herren Michael Tee und Shane Fahey verstärken, beides ebenfalls altgediente Musiker.
Bis zum Wroclaw Industrial Festival 2012 sagte mir, das muss ich gestehen, der Name Scattered Order nichts, auch kann ich das vorliegende, aktuelle Werk nicht mit seinen Vorgängern vergleichen, weshalb ich mich auf das beschränken will, was es hier zu hören gibt. Und das sind neun überwiegend elektronische Titel, die sich nicht so recht einordnen lassen. Alle neune sind fast schon clubtauglich, da mit entsprechenden Rhythmen ausgestattet und doch reichlich so verquer, dass sie nicht wirklich den Dancefloor erobern werden. Sicher liegt dies auch daran, dass das Tempo sich meist in Triphop-Gefilden befindet. Ambiente Klangstrukturen schaffen zudem eine eher düstere, fast schon unheilvolle Atmosphäre, die durch Geräusche und Samples nicht weniger unheimlich wird.
Mit der Zeit legt die Musik ein wenig hinsichtlich der Geschwindigkeit zu, doch die sehr komplexen Strukturen bleiben erhalten. Rhythmus, Soundscapes, Geräusche, Samples, instrumentale Einspielungen, Stimmen, der Scattered-Order Sound ist nicht so leicht nachvollziehbar und schon gar nicht eingängig. Vermutlich wird „Planet Scrape“ so manchen Hörer ratlos zurücklassen aber aus meiner Sicht es ist eher positiv, dass das Album sich der Schubladisierung entzieht. Hier gibt es auch bein zehnten, fünfzehnten oder hundertsten Hören noch etwas zu entdecken. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass das Werk kommerziell erfolgreich sein könnte, denn dafür ist es schlicht und ergreifend zu sperrig, auch weil dem Ganzen eine „Liedstruktur“ fehlt, die einzelnen Stücke relativ keinen echten Spannungsbögen folgen. Vermutlich ist diese Sperrigkeit auch der Grund dafür, dass „Planet Scrape“ nur auf CDR bzw. auch auf Bandcamp veröffentlicht wurde.

 

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