Madre del Vizio - Amare L'Amore (CD, Cathedral Music)

Madre Del Vizio ist eine deutsch-italienische Band, deren Wurzeln bis ins Jahr 1990 zurück reichen. Mit "Amare L'Amore" legt das Quartett sein erstes Album seit 2005 vor. Darauf enthalten sind 13 extrem unterschiedliche Stücke, die "Die Mutter des Laster" nicht nur von einer Seite zeigen. Madre Del Vizio als Klon von Christian Death & Co. zu bezeichnen, würde der Vielfalt des Werkes nicht gerecht werden. Elemente aus Pop, Rock und Ambient verbinden sich mit den typischen, bohrenden Death Rock-Gitarren und dem expressiven Gesang, der mir allerdings persönlich nicht gefällt. Bei "Hypnotica" gibt's sogar einen kurzen Ausflug in Richtung Hard Core.
Der an sich lobenswerte Einsatz der italienischen Sprache lässt bei mir gelegentlich Assoziationen an die spanischen Heroes Del Silencio aufkommen, zu ungewohnt sind diese Laute im Zusammenhang mit der Musik.

Manches auf der Platte ist gelungen, manches geht daneben. "Pordenone", ein an aktuellen Pop von The Cure erinnerndes Stück ist auf jeden Fall hörenswert und in Punkto Death Rock bietet man solide Qualität in gutem Sound. Fraglich bleibt aber, was zum Beispiel das seltsame Rumgeoper am Ende von "La Cosa" soll oder der billige Drumcomputer-Rhythmus in "Senza Te". Auf keinen Fall kann man Madre Del Vizio vorwerfen, dass sie keine Ideen haben. Ihr Einfallsreichtum zeigt sich u.a. in der durchweg großartigen Auswahl der Samples, so bei "Licht & Dunkelheit" mit Peter Lorre Synchronstimme (wahrscheinlich ein Ausschnitt aus "M") und dem großartiger Abschluss von "Dieses Verfluchte in Mir". "Transmission" gäbe mit seinem WWII-Sample einen großartigen Anfang für ein Power Electronics-Stück, wird dann aber leider nicht ausgebaut.

Insgesamt eine abwechslungsreiche Platte, die sich ein bisschen zwischen die Stühle setzt. Ob sie ihr Publikum findet, wird sich zeigen.

 

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