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Lagowski presents
Legion False Dawn [20th Anniversary Expanded Edition] (2CD, Zoharum)
Andrew Lagowski, u.a. bekannt
als Kopf hinter S.E.T.I. und ebenjenen LEGION, als Kollaborateur von Brian
Lustmord (Terror Against Terror) und Stephen Jarvis (Nagamatzu), gehört
sicher zu den etablierten Vertretern elektronischer Klangkunst. Seit nunmehr
30 Jahren hat der Mann zahllose Tonträger mit Dark Techno and
Atmospheres wie es auf Lagowskis
Website heißt, veröffentlicht. False Dawn ist
das Erstlingswerk unter dem Namen LEGION, dessen Erscheinen sich 2012
zum 20sten Mal jährte. Grund genug für das polnische Label Zoharum,
das Werk neu aufzulegen, selbstverständlich mit einigen Extras.
CD1 (braun) enthält das ursprüngliche False Dawn-Album
mit den überlangen Dark Ambient-Werken Colossus und The
Plasma Pool sowie dem kurzen, rhythmischen Zwischenstück Accurone.
Die Ambient-Tracks zeichnen sich durch die Verwendung vieler Samples aus,
ebenso wie durch einen menschlichen Faktor, wie z.B. Atemgeräusche.
Das Ganze bekommt so eine Art Horror-Dimension. Typisch für
alle Stücke ist jedoch der recht flache, synthetische Sound, wie
er zu Beginn der 1990er aus den Computern kam. Dafür hält sich
meine Begeisterung einigermaßen in Grenzen.
Als Zugabe gibt es die 7'' Tunnelvision aus dem Jahre 1994,
die die dunklen Atmosphären mit elektronischen Kratzgeräusche
und sakralen Chorgesängen kombiniert.
CD2 (blau) beginnt mit dem Demo von Accurone, viel Unterschiede
zur Albumversion kann ich allerdings nicht erkennen. Es folgen zwei unveröffentlichte
symphonische Drone-Ambientstücke, die klanglich etwas voller daherkommen,
Komarov mit Weltraumflair (Wladimir
Michailowitsch Komarow, 19271967, sowjetischer Kosmonaut), The
Somnambulist mit leicht befremdlicher Atmosphäre. Es folgt
wieder die Tunnelvision, diesmal in Voll-Version, wobei leichte
Unterschiede zu hören sind. Burial Of The Books zeigt
sich als ultradüsterer Ambient mit einem monotonen, langsamen Rhythmus,
definitiv eines meiner Lieblingsstücke der CD. Gegen Ende passiert
allerdings nicht mehr allzu viel, kürzer wäre hier besser gewesen.
The Midnight Illumination ist hingegen ein schönes, schwebendes
Drone-Stück, das gewissermaßen wieder Licht ins Dunkel bringt.
Unter der Überschrift False Dawn Revisited folgen zum
Schluss noch drei Alternativersionen der Albumtitel. Colossus,
auf ein Drittel gekürzt, und mit einem entspannten, clubtauglichen
Beat unterlegt, gefällt mir jetzt richtig gut. Accurone
wurde von Zenial bearbeitet, dabei bleibt vom eigentlichen Stück
allerdings so gut wie nichts übrig. Stattdessen erwartet den Hörer
ein regelrechtes Frequenzchaos; aus meiner Sicht etwas zu viel des Guten.
Dafür setzt der Plasma Pool-Remix von Maciek Szymczuk
wieder auf dezente Beats und damit Eingängigkeit. Die dünnen
Keyboardflächen machen im Gesamtklangbild allerdings keine allzu
gute Figur.
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