Cria Cuervos - L'Ombillic des Limbes (CD-R, Tosom)

Ganz ehrlich, das ist eine der schlimmsten CDs, die ich kenne: Die Musik ist extrem ruhig, ein wenig mystisch und vor allem über weite Strecken unfassbar leise. Ohne die Anlage ordentlich aufzudrehen, hat man es schwer, "L'Ombillic des Limbes" überhaupt zu folgen. Zumindest gilt das für den Anfang der CD.

Ganz so schlimm wie ausgemalt, ist es nun wirklich nicht, aber man muss sich auf den mit seltsamen Melodien, Klangfetzen und Theaterdonnerschlägen versetzten Droneambient von Cria Cuervos, ein Projekt des italienischen Musikers Eugenio Maggi, schon ganz schön konzentrieren. Die Stücke entwickeln sich sehr, sehr langsam, werden dabei meist zusehends chaotischer, um dann urplötzlich "mittendrin" abzubrechen. Kopfkino ist hierfür der passende Ausdruck und der Film der gezeigt wird wahrscheinlich einer von Ingmar Bergman, selbstverständlich in schwarz-weiß gedreht, irgendwo in der schwedischen Wildnis und die Kamera zeigt in großen Einstellungen regungslose, verwitterte Gesichter abwechselnd mit einer leblos wirkenden Landschaft. Ja, oder so ähnlich. Die Suche bei Google ergab übrigens, dass "Cria Cuervos" der Name eines Filmes von Carlos Saura ist. Ganz so falsch lag ich also gar nicht…
Basis der Stücke sind wie gesagt Drones, es kommen sehr viele Halleffekte zum Einsatz ebenso wie verfremdete Field recordings. Stellenweise ist das Ganze (gewollt) kratzig... Insgesamt erzeugt der Musiker mit seinem Werk eine ganz schön "spooky" Atmosphäre und es fällt dem Hörer schwer, die rettende Stop-Taste nicht zu verwenden. Insgesamt ein recht schwieriges Stück Musik aber dennoch hörenswert. Wer N.Strahl.N magt, sollte diese Platte auf jeden Fall antesten.

Titel:
1. En Verre Et Brisable
2. Des Tempes Qui Se Vitrifient Ou Se Marbrent
3. L'Enveloppement Cotonneux Du Bruit
4. Forêt, Forêt, Des Yeux Fourmillent

 

Cria Cuervos @Myspace

 

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