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Origami Boe - OMAOnotopetokion
A (CD-R, L.A.E.S.)
Origami
Boe ist, wie der Name vermuten lässt, eines der Projekte des
umtriebigen Tore Honore Boe. Herausgebracht wurde diese CDR vom Dresdner
Label L.A.E.S. und zwar wie auch schon der Split von Hourgalss
Drops und Mark Bradley als "fake-7''", d.h. als CD-R in
der typischen Verpackung einer kleinen Vinylscheibe. Ein durchaus sinnvolles
Konzept, wenn man bedenkt, dass so die optische Komponente der Veröffentlichung
betont wird. Was sich bei "OMAOnotopetokion" auf jeden Fall
lohnt.
Beim ersten Durchhören
konnte ich nicht allzu viel mit diesem etwas mehr als halbstündigen
Werk anfangen. Die vier Titel sind schon sehr experimentell mit einem
kräftigen Jazz-Einschlag. Wo ich doch gegen diese Musik etwas allergisch
bin
Umso öfter ich mir dieses Werk dann zu Gemüte gezogen hab, umso
besser gefiel es mir auch. Betrachten wir die Stücke im Einzelnen:
Bei Titel eins folgt auf sehr ruhige, entspannte Drones - die wie Mundharmonika
klingen -ein Break mit einer kurzen aber heftigen Schlagzeug-Explosion
und dann das Ganze von vorn. Titel zwei ist echte "Kunstmusik"
- einzelne "Akkorde" und Geräusche wechseln sich mit Pausen
ab - es fällt leicht sich dazu ein intellektuelles Publikum vorzustellen,
das ehrfürchtig dem Klang nachlauscht. Zwischendurch rappelt es einmal
kurz in der Kiste, jedoch nur, um schnell wieder der Stille zu huldigen.
Auch Titel drei ist nicht allzu aufregend. Eine Klingel mit Stereoeffekt
und mehr oder weniger Rhythmische Kratz- und Störgeräusche treffen
aufeinander. Das klingt in etwa so, als wenn man eine seltsame Rundfunkübertragung
belauscht. Beim letzten Stück wird es noch mal ganz schön heftig.
Schwebende Droneambientflächen werden mit ultratiefen Bässen
perforiert, die klingen wie Flakfeuer in der Ferne. Dann wird kraftvoll
eine einzelne Gitarrensaite gezupft und über Hall die Schwingungen
verlängert. Im Ausklingen des Tones stapelt Boe weitere Soundschichten
obendrauf, von denen eine an eine Klangschale erinnert; zudem verwendet
er Sprachsamples. Die Wirkung ist überwältigend.
Fazit: Ein etwas sperriges
Werk, das seinen Reiz erst beim mehrmaligen Hören entfaltet. Unbedingt
laut hören!
Titel:
1. 006 A1
2. 006 A2
3. 006 A3
4. 006 A4
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