Monoid - Forced Evolution
(3''-CDR, Tosom)
Einigermaßen überrascht
war ich, als ich diese Monoid-CD einlegte. Von dem von mir kritisierten,
eher monotonen Sound hätte sich Martin Steinebach kaum weiter entfernen
können. Seine Sounds auf "Forced Evolution" erinnern mich
an Inade - eine der besten Bands im Bereich des Dark Ambient, vor allem
wegen ihrer starken mystischen Aura. Monoid steht den Leipzigern in nichts
nach: Die Stücke dieser kleinen CD haben den nötigen Flow, eine
unaufdringliche Eingängigkeit, effektiv eingesetzte Samples und die
gehörige Portion Düsternis und Wahnsinn. Ich will das Ganze
gar nicht weiter zerreden: Ein sehr schönes Werk, das Lust auf mehr
Material von Monoid2.0 macht.
Titel:
1. Forced Evolution
2. Genetic Anchor
3. Ghost Delay
4. Perspective Lock
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Monoid - Chaos Constrain
(CDR, Tosom)
Diese CD stammt aus dem Jahre 1996
und scheint das Erstlingswerk von Monoid zu sein. Die Neuauflage bei Tosom
erschien 2007.
Die vorliegende CD ist vollgepackt bis an den Rand, insgesamt ein wenig zu
volll, denn auf Dauer macht mir der Konsum keinen allzu großen Spaß.
Nummer 1 fällt als Intro ein wenig aus der Reihe. Dem Hörer wird
erst einmal einige Standfestigkeit abverlangt, denn es quietscht und jammert
wie verrückt. Zum Glück ist der Titel keine zwei Minuten lang. Dann
geht es richtig los. Monoid's Stil ist eigentlich recht einfach als Schnittmenge
aus Electro und Rhythmus-Industrial zu beschreiben. Alles wirkt eher recht
simpel, wirklich viel Abwechslung gibt es nicht. Verzerrte, etwas dumpf klingende
Beats und ein ebenso verzerrter Sprechgesang, wie man ihn in etwas extremerer
Form von z.B. yelworC her kennt. Das Ganze wird mit weiteren Elementen kombiniert,
wie mit einer eher lustigen Pseudomelodie und Synthesizergeheule bei "Charge"
oder fast schon HipHop-tauglichen Samples bei "Devil". Das Ganze
entbehrt nicht eines gewissen Homestudio-Charmes, wirklich begeistern kann
es mich nicht. Unter allerhand netten aber eher durchschnittlichen Material
gibt es dann aber auch Disko-Kracher wie "Fleisch" zu entdecken.
Das ist funktional tanzbar ohne jeden Kompromiss mit starkem EBM-Einschlag.
Bei "Theorie" kommt noch einleichter Rhythm Noise Einschlag hinzu.
"Challenge" bleibt insbesondere durch den Text im Kopf hängen.
Wie gesagt, wirklich schlecht ist das Ganze nicht, persönlich würde
ich die CD jedoch nicht zu meinen Favoriten zählen. Der dokumentarische
Wert - immerhin ist das Werk schon über zehn Jahre alt, bleibt davon
unberührt.
Titel:
1. #1
2. Crucify
3. Charge
4. Devil
5. Funktion
6. Fleisch
7. #2
8. Theorie
9. Wozu
10. #3
11. Speed
12. Home
13. Challenge
14. #4
15. Sehn
16. Con/Strain
17. #5
18. Challenger
19. Dein Weg
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Monoid - Open Closure (CDR, Tosom)
"Open Closure" wirkt,
obwohl im gleichen Jahr entstanden, insgesamt etwas professioneller und abwechslungsreicher
als "Chaos Constrain". Nun ist Rhythm Industrial auf Dauer nicht
unbedingt so mein Ding. Der immer gleiche Sound geht mir nach einiger Zeit
mächtig auf die Ketten. Dem Charme von Monoid kann ich mich dann aber
doch nicht entziehen. Das ist schon ganz geschickt gemacht auch wenn die musikalischen
Ausdrucksmöglichkeiten eher beschränkt sind. Neben dem typischen
Gestampfe in verschiedenen Geschwindigkeiten fließen auch Breakbeats
und interessante Soundmanipulationen in das Gesamtbild ein. So könnte
ich mir vorstellen, dass beim dynamischen "Rebellion" die Tanzfläche
kocht. "Spalt" ist ebenfalls ein echter Diskohammer, der ein wenig
an Bands wie Beinhaus erinnert und durchaus als Ravetauglich durchgeht. Bei
"Einsatz" bin ich musikalisch nicht ganz so begeistert, dafür
weiß aber das coole Sample zu überzeugen.
In Summe ist mir das Ganze ein wenig zu einseitig, wenn es auch ganz nette
Ansätze gibt. Bedenkt man, dass die Stücke (ursprünglich als
Tape veröffentlicht) aus dem Jahre 1996 stammen, muss man nicht unnötig
kritisch sein. Schade nur, dass viele Projekte auch heute noch so klingen
Titel:
1. Heaven
2. Scream
3. Mercy
4. Rebellion
5. Murderer
6. Open Closure
7. Spalt
8. Dissync
9. Wound
10. Hunter
11. Impact
12. Slice
13. Circle
14. Einsatz
15. Assault
16. Nostalgie
17. Rip
18. Spalt (Remix)
19. Torn
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