New Mythologies +++ Ta'wil


C.o.t.a. – New Mythologies (CD, Sonick Sorcery)


Als ich per Zufall mitbekam, dass es von C.o.t.a. ein neues Album gibt, kaufte ich mir dies umgehend, schließlich hatte mich Ta’wil regelrecht umgehauen. Und auch diesmal stellte sich der Blindkauf schnell als echter Volltreffer heraus, denn “New Mythologies” ist noch ein ganzes Stück beeindruckender als sein Vor-Vorläufer von 1997 (!). Das 2002 erschienene Werk “Marches And Meditations” habe ich mir auch gerade bestellt...

Nun also zu “New Mythologies”. Die neun Songs des Albums zeichnen sich durchweg durch eine hypnotische Atmosphäre aus. Dies wird erzeugt durch rituellen Trommeln wie bei „Dream!“ oder „Come Children Come“, durch verhallte Gitarrenklänge wie bei „In This Night“ oder durch elektronische, sich langsam wandelnde Klanglandschaften wie „The Vbeginning Of Summer“ oder „“The End Of Summer“. Regelrecht von betörender Wirkung ist die Stimme der Sängerin „Salomeh“ aka Michelle Farokhnia, die in der Mehrzahl der Stücke zu hören ist. Einen exotischen Touch bekommt die Musik durch den Einsatz der Santur, einer iranischen Zither. Für deren Einsatz wie überhaupt für die Komposition zeichnet Jon Auchterlonie verantwortlich.
Der Sound der dabei entsteht, weckt Bilder von schamanischen Ritualen in Hippiekommunen Ende der 1960er. Dies sei erwähnt, denn die „Kinder der Apocalypse“ sind keine naiven Blumenkinder, über ihrer Musik schwebt nicht der unbeschwerte Glaube an das Gute im Menschen sondern eine unsichtbare Bedrohung. Auf „New Mythologies“ kommt dies am besten im Ende von „Dream!“ zum Ausdruck, wo eine Belehrung über die verwendeten Signale bei einem atomaren Angriff eingesampelt wurden. Schaut man sich auf der Website der Kalifornier um, zeigt sich schnell, dass diese Assoziation auf nicht allzu falsch sein kann. Der Titel des Albums scheint auch nahezulegen, dass es hier weniger darum geht, Altes wiederzubeleben, sondern eine neue Mythologie, eine postapokalyptische zu begründen. Ob dies C.o.t.a. gelingt sei einmal dahingestellt. Mit ihrer düster-kraftvollen Folk-Musik werden sie auf jeden Fall noch eine Menge Fans gewinnen, da bin ich mir ganz sicher. Verdient hätten sie es...

 

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C.o.t.a. - Ta'wil (CD, Sonick Sorcery/Tesco Distribution)

In Zeiten knapper Kassen kommt es eher selten vor, dass man sich ungehört eine CD kauft. Beim vorliegenden Tonträger war es jedoch genau so, dass ich mich sofort in das Äußere, indas aufwändig gestaltete Digipack, verliebte und mir sicher war, dass die Musik zumindest nicht schlecht sein kann. Beim Hören stellte sich dann heraus, dass sie mir ausnehmend gut gefiel. Schön, wenn Inhalt und Form übereinstimmen.

Wie soll man die Musik von C.O.T.A. am besten beschreiben? Das Attribut "rituell" trifft definitiv zu. Auch das "ck" im Labelnamen "Sonick Sorcery" ist nicht umsonst gewählt, denn C.O.T.A. (was wie ich herausfand für Children Of The Apocalypse steht) machen wirklich magische Musick. Die Stimmung der Stücke ist durchweg meditativ, nicht düster, wie man anhand des Namens eigentlich vermuten könnte. Das Braun des Covers findet seine Entsprechung im Organischen der Klänge. Wer ENDURA liebt und sich von den Engländern immer gewünscht hat, dass sie statt ihrer Elektronik verstärkt echte Instrumente verwenden, der dürfte an "Ta'wil" seine Freude haben. Das Gleiche gilt für Fans der HYBRYDS. Natürlich geht es auch hier nicht ohne Keyboards ab, doch hört man das den Stücken kaum an. Besonders die energetischen Drums wissen zu überzeugen - namentlich im Titelstück der CD.

Insgesamt ein Werk zum sich verlieren und Schwelgen, das keinerlei Wünsche offen lässt. Unbedingte Kaufempfehlung!

Titel:

1. Blood And Soil
2. Dark Reaction
3. Ismaeli
4. Ta'will
5. Song For The Fifth World
6. Spiritual Warfare

 

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