Allgrena - Ursprung (CD, Erdgut)

Dies ist wahrlich eine sehr eigenartige CD, die die Hörerschaft sicher polarisieren wird. Hinter Allgrena steht der Österreicher Franz Nigl, der bereits seit Anfang der 1990er sporadisch Stücke veröffentlicht. Laut Interview bei Necroweb stammt der Musiker aus dem Umfeld von Rozengracht und dies scheint beim Hören auch sofort plausibel. Wie die Landsleute ist auch Allgrena ein "esoterisches" Projekt, bei dem es in erster Linie nicht darum geht, "Rock oder Pop Musik" zu machen, sondern der Musik quasi ihren rituellen Charakter zurückzugeben.Dies gelingt Allgrena auch mithilfe einfacher, meditativer Melodien, "industriellen" Soundquellen wie Stahlschlagwerk und allerhand atmosphärischer Fieldrecordings. Ein wenig traurig ist, dass der Sound nicht so klar ist, wie er eigentlich sein könnte bei einer professionellen Produktion, was zum Beispiel bei den verzerrten Flöten bei "Wachsende Ringe" auffällt. An dieser Steller erinnert Allgrena an die dilettantisch-genialen Prager Stückwerk. Insgesamt kann Nigl doch einen Einfluss kaum verleugnen, ob dies nun gewollt ist oder nicht: Alle Rezensenten vergleichen "Ursprung" mit der Frühphase von Allerseelen und dem kann ich mich nur vorbehaltlos anschließen. Da Kadmon ja mittlerweile eher skurrilen Pop macht, ist dies vielleicht ein kleiner Trost für seine alten Fans. Die sollten zumindest mal ein Ohr für Allgrena riskieren. Und natürlich auch all jene, die unverbrauchte Klänge mögen und für die eigenständige Visionen wichtiger sind als perfekter Sound. Ein gewissen Hang zum schamanisch Transzendenten sollte allerdings vorhanden sein, sonst ist verständnisloses Kopfschütteln vorprogrammiert.

Titel:
1. Die Stufen des Seins
2. Die Fessel lösen
3. Ursprung
4. Wachsende Ringe
5. Öffne Deinen Geist
6. Aurora
7. Ursprung's Flamme
8. Die letzte Zierate
9. Ein kalter Hauch
10. Wiederkehr
11. Erdgut
12. Hier auf Erden
13. Traumlicht

 


zurück        nach oben