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Party_Hate mit Antlers Mulm,
Vintersol, Rostiges Riesenrad, Rudra Amennum, Herr M.
Freitag 19. August 2011, Villa Musicdrome, Halle
Halle liegt ja nicht gerade
vor der Haustür und die Benzinpreise sind auch alles andere als lustig.
Gründe zu Hause zu bleiben und sich selbst die Eier zu kraulen gibt
es also immer, wenn man keine Lust hat, zu schauen, was anderswo los ist.
Im Falle der Party_Hate-Veranstaltung wäre das allerdings ein großer
Fehler gewesen, denn der Abend in Hallo hat sich wirklich gelohnt: Geile
Location, nette Leute, gute Musik - und keine Szenekaspereien. Was will
man mehr? Wenn es etwas zu kritisieren gab, dann höchstens das Fehlen
einer Ansage der einzelnen Acts, so dass ich mir nicht 100%ig sicher bin,
ob ich am Anfang Herrn M. und Rudra Amennum gesehen habe oder nur ersteren.
Ist aber letztlich auch nicht ganz so schlimm.
Soweit ich das nachvollziehen
kann, handelte es sich beim HERR M. um einen jungen Mann, der erstmals
mit Klangerzeugertechnik bewaffnet, öffentlich auftrat. Ich muss
gestehen, dass nicht viel hängen blieb, zumal wir aufgrund mangelnder
Ansage während eines großen Teil des Gigs draußen standen
und quatschten. Allzu schlecht war's aber nicht. RUDRA AMENNUM - wenn
er das denn war - kam dann eher mit leicht clubtauglicher Elektronik mit
ambienter Note. Auch ganz OK aus meiner Sicht, auch wenn da noch der Wiedererkennungswert
fehlt.
ROSTIGES RIESENRAD machte dann den typischen improvisierten Krach zwischen
reinem Noise und Power Electronics. Wie immer ein sehr schönes Set.
Gefallen haben mir auch VINTERSOL,
ein Projekt zweier Leipziger Elektroniker, das im ambient-esoterischen
Umfeld zu verorten ist. Schwebende Klangflächen, wenig verfremdete
Fieldrecordings, Einsprengsel klassischer Musik, dezente, sehr tiefe Beats,
alles sehr langsam, gelegentlich durch abstraktere Passagen unterbrochen
sowie "ethnische Gesänge" wechselten einander ab. Sehr
schöne Traummusik mit den passenden industriellen Bildern im Hintergrund.
Headliner des Abends waren
die Leipziger ANTLERS MULM, die nach einer etwas längeren Umbaupause
als Quartett die Bühne in Beschlag nahmen. Die Musik von Antlers
Mulm lässt sich wohl am Besten als eine Art Ambient-Pop beschreiben,
da die Sounds nie nur fließend sind, sondern stets auch Struktur
aufweisen. Dazu kommt ein eindringlicher Gesang allerdings ohne große
Variationsbreite, was aber zu den Stücken passt. Teilweise erinnern
die Leipziger dabei an Coil - sicher kein Vergleich, über den man
sich ärgern muss.
Nach dem beeindruckenden Auftritt
machten wir uns dann auf die Heimreise - für die anschließende
Party genügte die Energie leider nicht mehr.
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