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One
Man Nation, Störimpuls
Freitag 6. März 2009, Alte Feuerwache Loschwitz, Dresden
Es gibt Länder auf dieser
Erde, die verbinden wir eher mit irgendwelchen folkloristischen Klängen
als mit zeitgenössischer und dann auch noch elektronischer Musik:
Singapur gehört definitiv nicht zu den Staaten, über deren Szene
ich ein wie auch immer gestaltetes Bild habe. Gibt es da überhaupt
Clubs, in denen so was läuft. Haben die Leute da schon mal was von
Industrial gehört.
Ich gestehe, ich habe vergessen, Fragen wie diese dem Musiker von One
Man Nation zu stellen auch wenn wir uns einige Zeit unterhielten. Macht
aber nichts, denn die sehr eigenständigen Klänge sprachen auch
so für sich. Bevor aber One Man Nation die Anwesenden mit seinen
Kompositionen beglückte, durfte Störimpuls sich präsentieren.
Sein Sound entschied sich diesmal grundlegend von dem im AZ Conni, die
zwei überlangen Stücke waren wesentlich rhythmischer, fast schon
technoid. Auch die Verzerrung wurde deutlich runter gefahren. Auf Dauer
hätte die Stücke einen deutlicheren Spannungsbogen vertragen,
insgesamt waren sie aber recht kurzweilig. Am späteren Abend gab
es noch eine kleine Zugabe mit Bassfeder als Schlagwerk und Shakerbox
am Schuh - ein wenig erinnerte das an die Multiinstrumentalisten vom Jahrmarkt
- ein Auftritt, den der Künstler aber selbst als missglückt
betrachtete. Beim nächsten Mal wird's sicher wieder besser.
Mark von One Man Nation erklärte vorab seinen Ansatz - er meinte
ihm sei die meiste elektronsiche Musik zu seelenlos, da die Macher sich
hinter ihrer Technik verstecken. Wahrscheinlich war er noch nicht bei
einem Power Electronics-Konzert. Sein Ansatz war denn auch die Einbeziehung
von in den Mixer eingebauten Mikrophonen, die er durch Schütteln
und Anschlagen des Gerätes aktivierte. Aus meiner Sicht nicht unbedingt
der Bringer, der "restliche Sound" wäre auch ohne diese
"lebendigen" Elemente ausgekommen. One Man Nation schaffen eine
sehr gekonnte Symbiose aus Ambient, auf Field Recordings aufbauenden elektronischer
Klanglandschaften und tanzbaren Elementen. Insbesondere die ultratiefen
Bässe wussten zu überzeugen, ohne jedoch dauerhaft ins Gehirn
zu hämmern. Dazu gab es gelegentliche stimmliche Einwürfe und
einige "Ausrast"-Einlagen. Insgesamt ein recht beeindruckender
Auftritt. Betrachtet man das sehr jugendliche Alter des Protagonisten,
so ist sicher noch einiges von One Man Nation zu erwarten.
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