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MCH
und Expretus
riesa
efau Dresden, Samstag 23. Februar
In
ihrer Heimat ist die tschechische Band "MCH"
um ihren Frontmann und Namensgeber Mikolas Chadima eine Legende. Seit
fast 30 Jahren gehören MCH zu den Säulen der Alternativen Szene ihres
Landes. Da Chadima selten ein Blatt vor den Mund nahm, hatte er oft mit
politischen Repressalien zu kämpfen. Der erste legale Auftritt konnte
so erst 1989 stattfinden. Mittlerweile spielen MCH schon mal als Headliner
vor 30.000 Menschen bei alternativen Festivals.
Der riesa efau ist ja bekanntlich nicht nur eine Nummer kleiner, der Spielfreude
der Tschechen tat das aber keinen Abbruch. Mit Schlagzeug, Keyboard, Gitarre
/ Saxophon und Bass schaffen MCH eine atmosphärisch dichte, psychedelische
Rockmusik mit Krautrock- und Jazzanleihen. Dazu singt und schreit Chadima
in deutscher und tschechischer Sprache von Liebe und Tod, von Krieg, Zerstörung
und jeder Menge Mut. Unzureichende Kenntnisse der tschechischen Sprache
erweisen sich hier als Handicap. Die Musik allein entwickelt jedoch genügend
Sogwirkung, dass das zum Teil doch recht junge Publikum gebannt den "alten
Herren" lauscht. Nach etwas über einer Stunde verabschieden sich MCH von
ihrem Publikum und hinterlassen einen Großteil der Hörer tief beeindruckt.
Die
danach auftretenden Dresdner Dark Waver "Expretus"
haben sicher noch eine ganze Menge Weg vor sich, bis sie die Professionalität
ihrer "Vorband" erreichen. Nichts desto trotz oder besser gesagt gerade
trotz miesester klanglicher Rahmenbedingungen konnten auch die Jungs um
Sänger André Fleck überzeugen. Erstmals mit neuer Besetzung vor einheimischen
Publikum zeigten sich Expretus wesentlich dynamischer und spielfreudiger
als in der Vergangenheit. Karsten Stork an der Gitarre, Jan Bernhardt
am Bass und Jörg Kretzschmar am Keyboard geben Expretus nicht nur ein
anderes Gesicht sondern erweitern deutlich hörbar die Möglichkeiten der
Band. Der "Schlagzeuganteil" kommt wie gehabt aus der Konserve, ist jedoch
wesentlich experimentierfreudiger und komplexer als bisher. So erhalten
auch alte Hits wie "Someday" ein neues, tanzbareres Gewand. Vorbei sind
die Zeiten des sehnsüchtig schmachtenden Synthiepops - Expretus rocken.
Besonders deutlich wird das bei den drei neuen Stücken die im riesa efau
dargeboten werden. Beim Publikum (unter dem sich auch wieder viele, nett
anzusehende Mädchen befanden) kamen "Flair Hackers", "Ode To A Goddess"
und "Treason" gut an. Für die Zukunft ist von den Dresdner Dunkel-Exp(r)e(r)ten
noch einiges zu erwarten. Wenn beim nächsten Mal auch noch der Klang stimmt,
steht einer großen Karriere eigentlich nichts mehr im Wege.
"Alt"
und erfahren vs. jung & dynamisch: MCH aus Prag und Expretus-Sänger
André
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